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Noch gehören Betreiber von Gaskaminen in Deutschland zu einer Minderheit. Noch, denn durch den Trend zu individuellen und komfortablen Lösungen finden Gaskamine auch hierzulande immer mehr Käufer. Gaskamin-Experte Peter Laß vom niederländischen Hersteller Faber beantwortet die sieben wichtigsten Fragen zu Installation und Funktionsweise.

1. Benötige ich einen Gasanschluss?

Ein Gasanschluss ist die bequemste Lösung, aber nicht grundsätzlich notwendig. Ein Gaskamin kann auch aus Propanflaschen gespeist werden.

2. Welche baulichen Voraussetzungen müssen sein?

Ein herkömmlicher gemauerter Schornstein ist keine Pflicht. Gaskamine sind flexibel aufzustellen, da das Abgasrohrsystem nachträglich installiert werden kann. In vielen Bundesländern können Gasgeräte auch über einen Außenwandanschluss betrieben werden, sofern ein Anschluss auf dem Dach nicht möglich ist. Bedingung: Der Abstand zu Fenstern ist ausreichend. Generell gilt, dass die richtige Antwort auf die Standortfrage in jedem Einzelfall mit einem Experten zu klären ist.

3. Wer installiert meinen Gaskamin?

Gaskamingeräte dürfen nicht nach der Devise „Do it yourself” installiert werden. Aufbau und
Anschluss besorgt ein autorisierter Fachinstallateur. Empfehlungen geben die Kaminhändler, die in der Regel eigene Installateure haben oder mit Spezialisten für den Einbau zusammenarbeiten. Schließlich prüft der Schornsteinfegermeister, ob beim Aufbau die baurechtlichen Vorschriften und feuerpolizeilichen Bestimmungen eingehalten wurden.

4. Wie entstehen die Flammen?

Die Gaszufuhr startet auf Knopfdruck am Gerät, fast alle Modelle sind mit einer Fernbedienung regelbar. Die Gasflamme ist nach der Zündung zunächst blau, nimmt aber binnen weniger Minuten durch die fein abgestimmte Dosierung der Sauerstoffzufuhr die gleiche charakteristisch gelbe Farbe wie bei einem Holzbrand an. Im Feuerraum liegen Holzscheitimitate aus feuerfester Keramik. Selbst Fachleute können das entstehende Flammenbild kaum von einem Holzfeuer unterscheiden. Neben Scheitimitaten sind Carrara-Kiesel und Keramik-Zweige lieferbar.

5. Liefern Gaskamine Wärme?

Gaskamine eignen sich besonders zur Beheizung von Einzelräumen, genauso wie ein Holzkamin. Dabei haben Kamine, die mit Gas betrieben werden, einen ebenso hohen Wirkungsgrad wie moderne Holzöfen (ca. 75 %) und arbeiten deutlich effektiver als offene Kamine, die gerade einmal rund 15 Prozent erzielen.

6. Wie umweltfreundlich ist ein Gaskamin?

Betreiber eines Gaskamins halten die neuen Auflagen des Gesetzgebers zur Begrenzung
der Feinstaubbelastung auf jeden Fall ein. Zum Vergleich: Bei der Holzfeuerung entstehen 3.400-mal mehr der gesundheitsschädlichen Mikropartikel, hat die Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg ermittelt. Gaskamine haben eine höhere Verbrennungsqualität und emittieren so wenig Feinstaub wie moderne Gasheizungen.

7. Was kostet der Betrieb eines Gaskamins?

Je nach Gerät bewegen sich die Betriebskosten für einen vierstündigen Kaminabend bei voller Heizleistung bei rund 2,00 Euro (Stand: Juli 2008, Quelle: Zentralverband Deutscher Schornsteinfeger e. V.). Zum Vergleich: Der Betreiber eines Holzkamins zahlt für vier Stunden Kaminambiente ca. 1,65 Euro, etwaige Ausgaben für die Anschaffung, Lagerung und das Holzhacken nicht eingerechnet. Für Kamine mit Bioethanol, der aus Mais, Getreide oder Kartoffeln destilliert wird, sind drei- bis viermal höhere Kosten zu veranschlagen. Der Heizwert ist deutlich geringer als bei Holz- und Gaskaminen.